Die "Carte de la Bavière"
Weil Napoleon für seinen Feldzug militärisch taugliche Karten brauchte, wurde in München zunächste eine "Commission des Routes" eingesetzt und mit der topographischen Aufnahme Bayerns betraut. Die "Carte de la Bavière" bildet nur einen Teil der sogenannten Carte de l’Empereur, die nach der Vorstellung Napoleons eine große Karte Europas sein sollte. Genau genommen ist sie Teilstück einer vom Rhein bis an die Donau reichenden Deutschlandkarte und die Fortsetzung der Karte Schwabens. Für deren Erstellung hatte der Erste Konsul im Juni 1800 erste Anweisungen gegeben.
Bayern trat dem französischen Bündnis nach der Schlacht von Hohenlinden bei, was eine fruchtbare, wenn auch manchmal bewegte Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern erlaubte. Die Karte Bayerns sollte also ein bayerisch-französisches Produkt werden.
Das Topographische Bureau
Am 19. Juni 1801 errichtete der Kurfürst ein eigenes "Topographisches Bureau", Dieser Tag gilt als Gründungsdatum der Bayerischen Vermessungsverwaltung. Von da an nahm das ursprüngliche Projekt einen anderen Charakter an: Die Militärkarte des Bayerischen Kreises wurde zu einer topographischen Karte sämtlicher Territorien des Kurfürstentums auf genauer mathematischer Grundlage für die öffentliche Verwaltung. Um dieses Ziel zu erreichen, war eine vollständige trigonometrische Vermessung notwendig.
Die Aufgaben des Topographischen Bureaus bestanden vorwiegend in
• der Fortsetzung und Vollendung der im Jahre 1800 begonnenen Arbeiten,
• der topographischen Aufnahme des Landes und
• der Darstellung Bayerns in topographischen Karten.